Den Dial-Ring kannst Du gerne über mich beziehen (ich bestelle ihn zusammen mit der nächsten Ersatzteilbestellung), schick mir noch ne Reminder-Mail auf pc(at)audiotech.ch (das (at) durch @ ersetzen...) mit Deiner Anschrift und so, behandle ich alles vertraulich - bin ab morgen wieder in meiner Werkstatt.
Bezüglich Wandler und deren Einfluss:
Ich halte diese ganze Wandler-Thematik eh für restlos übertrieben. Und ja, zwischen einem AK5392 und einem AK4524 dürfte es eigentlich keine signifikant hörbaren Unterschiede geben. Und selbst die beste Wandlerdynamik-Blablabla nützt nur dann, wenn die Anpassung aus der analogen Welt oder die Ausgabe in die analoge Welt diese Werte auch rauschfrei übertragen kann. Bei normalen Geräten kannst Du gleich ca. 20dB für das Noise-Floor der Schaltung abziehen.
Wandler sind keine "digitalen Röhren" - Ihr Einfluss ist nicht derart gross.....die Schaltung hat hingegen andere Fallen, wie eben der analoge Vor- und Nachbau, das Clock-Signal beziehungsweise der Clock-Generator (welcher wirklich ultra stabil sein muss) und wie überall das Schaltungsdesign auf dem PCB. Cliff versteht sein Werk - hat in allen Bereichen gut gearbeitet (auch wenn ich mir etwas bessere Potentiometer beim alten Axe gewünscht hätte - doch ich werde diese wohl eh bald umrüsten) - das macht viel aus!
Es gibt ja Firmen, welche bestehende Geräte (mehr im Home-Studiobereich) für genau solche Bedürfnisse hin umbauen bzw. zum Umbau anbieten.
Black Lion Audio | MOTU Audio Interfaces
Ich zitiere Blacklionaudio hier:
<QUOTE>In the world of converters, there is a pervasive myth that the converter quality matters the most, and that the analog stages are not important. We know that this isn't true. In MOTU's case, the use of NJM4580 and NJM2115 opamps is one of the biggest liabilities to sound quality.</QUOTE>
Ich denke damit ist diese Wandler-Geschichte vom Tisch....
Bezüglich Direktsound und TC - es ist halt so, der Sound geht in jedem Fall durch die Wandler, da hätte man mit etwas mehr Schaltungsaufwand im analogen Bereich einen besseren Direktsound hinbekommen. Glücklich sei, wessen Amp einen parallelen Effekteinschlaufweg besitzt.
Und bezüglich Punch aus dem Axe....
Der grösste Fehler im Umgang mit dem Axe ist dass man das Ding stets wie einen Amp behandelt. An einem Röhrenamp wie Deinem Engl muss man sich nicht um Dinge wie Headroom kümmern, am Axe (und an jedem anderen digitalen Gerät auch) ist das notwendig, da man bereits mit der richtigen Anpassung am Eingang beginnen muss. Und "richtig" ist nicht eine bestimmte Einstellung sondern die Einstellung auf das verwendete Instrument hin.
Nächster Schritt ist die Anpassung der Parameter über die ganze Signalkette hinweg. Wenn man stets auf hohem Output durch die Effektblöcke fährt und den Sound wegen Übersteuerungsgefahr des DACs am Ende doch wieder herunterrechnen muss, dann wird die Dynamik der Summe halt eben doch komprimiert. Nächstes Problem sind die Hoch und Tiefpassfilter im Amp-Block. Wir sehen die "Hz"-Anzeige und stellen uns dabei bereits den resultierenden Sound vor - sowieso, wir sind viel zu grafisch orientiert - dieses "das muss so sein, weil es so gut aussieht" gibt es aber nicht......
Ich mag mich jüngst an eine Diskussion erinnern, wo man den Sound des Drive-Blocks für zu wenig gut gehalten hat. Was wäre wenn man zb. den HP-Filter im Drive-Block auf 600Hz hochstellt und etwas mit dem Mix-Regler spielt? Hehehe......600Hz, so hoch....da geht doch all der Low-End verloren? Muss nicht sein, wenn man nicht grafisch sondern mit den Ohren "tweakt". Und was tut ein Drive-Block genau - was macht die Summe der Komponenten im dem Sound? Da liegt ganz viel Wahrheit begraben....
In der Summe ist das Axe halt eben doch was ich vor drei Jahren (damals noch unter lautem Gebrüll von der englischen Gemeinde her) behauptet hatte - das Abbild eines abgenommenen Amps durch die Abhöre im Kontrollraum/der Regie. Und "nicht" das was unsere Ohren bei einem "Real-Amp" hören, wenn er im Raum vor uns brüllt.....
Beste Grüsse aus der Schweiz
Paco